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Sparpolitik zahlt sich langsam aus
Vollere Kassen durch kontinuierlichen Personalabbau und Schließung des Wellenbades – Investitionen möglich 
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Aufatmen im Rathaus: Bei Schömbergs Finanzlage zeichnet sich ein Spielraum ab wie schon lange nicht mehr.

SCHÖMBERG. Als „erfreuliche Geschichte“ bezeichnete Bürgermeister Gerhard Vogel den Entwurf des Schömberger Gemeindehaushalts 2007. Es zeichnet sich ein finanzieller Spielraum wie schon lange nicht mehr ab.

Erstmals seit Jahren ermöglicht der Haushaltsplan laut Vogel nicht nur eine „weitgehende Aufgabenerledigung“, sondern auch Investitionen „in überschaubarem Rahmen“, ohne dass man sich mit Krediten behelfen müsste. Drei Faktoren spielen für den Aufwärtstrend eine Rolle, wie er bei der Sitzung des Gemeinderats betonte: Steigende Zuweisungen von Bund und Land, die Schließung des Wellenbads zum 31. Dezember sowie kontinuierlicher Abbau des Personals. Das Resultat: Eine Zuführungsrate vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt in Höhe von rund 904 000 Euro sowie eine Aufstockung der Rücklagen um rund 260 000 Euro. Wobei sich dieser Betrag wohl verdoppeln wird, nachdem der Haushaltserlass des Landes ein noch besseres Resultat erbrachte als angenommen. Durch das finanzielle Polster können Gebäude und Straßen in Schuss gebracht werden, die es schon lange nötig haben.

Touristik bleibt „Baustelle“

Das Gesamtvolumen steigt von rund 14,47 Millionen Euro im laufenden Jahr auf rund 16 Millionen Euro, wovon 14,5 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt entfallen und 1,5 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt. Zu den geplanten Maßnahmen zur Instandhaltung gehören die Erneuerungen der Heizung im Kindergarten Schwarzenberg und der Fensterfront der Schulsporthalle Schömberg, der Ausbau der verlängerten Mühlstraße bis zum Forsthaus in Bieselsberg, Kanalsanierungen in der Stuttgarter Straße (Schwarzenberg) sowie eine Planungsrate für die Sanierung der Sporthalle in Langenbrand. Weitere Posten im Vermögenshaushalt: Umlegung und Erschließung der Rosenstraße in Schömberg sowie Beschaffungen, Ortskernsanierung, Erwerb von Waldgrundstücken und ordentliche Schuldentilgung. Auf der Haben-Seite stehen neben der Zuführungsrate Einnahmen aus Grundstücksverkäufen in Höhe von rund 300 000 Euro und Beiträge in Höhe von rund 264 000 Euro. Sinkende Ausgaben sind bei den Personalkosten zu verzeichnen. Seit 2003 sei es gelungen, die Aufwendungen trotz steigender Lohnnebenkosten beständig nach unten zu fahren, sagte Bürgermeister Vogel. „Dies haben wir erreicht durch Personalreduzierung in allen Bereichen des Gemeindebetriebs“ – insbesondere jedoch bei den technischen Diensten und den Kindergärten, wo sich die Kinderzahlen im Sinkflug befinden. Gab die Gemeinde im Jahr 2003 noch rund 3,7 Millionen Euro für Personal aus, so sind es 2007 voraussichtlich noch rund 3,3 Millionen Euro (ein Minus von 15 Prozent).

Eine „Baustelle, die wir intensiv beackern müssen“ ist die „Touristik und Kur“. Ganz vorne steht die Schließung des Wellenbads, die der Gemeinde finanziell ein wenig Luft verschafft, sie aber auch in die Pflicht nimmt, für eine Alternative zu sorgen. Der zweite Problembereich sei die Tourismusförderung. Hier steht die Umsetzung des Tourismuskonzepts mit Gründung einer Marketinggesellschaft im Blickpunkt. Insgesamt sinkt das Jahresdefizit der „Touristik und Kur“ gegenüber dem Jahr 2005 um rund 422 000 Euro auf 372 000 Euro im kommenden Jahr. Vogel: „Dieser Effekt wird allein durch den Bau eines Bades im Jahr 2009 wieder aufgezehrt sein. Dann wird sich der Jahresverlust wieder bei 800 000 Euro einpendeln.“

Mit Blick auf die Schulden sagte Vogel, langsam aber sicher erreiche man „erträgliche Dimensionen“. Der Schuldenstand von 662 Euro pro Einwohner zum 31. Dezember 2006 schrumpft auf 611 Euro nach Ablauf des Jahres 2007. Insgesamt belaufen sich die Schulden Schömbergs auf rund 5,5 Millionen Euro.

Erstellt am: 23.11.2006



Artikel wurde erstellt von:
Bernd Schiel



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